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Netzwerk Abenteuer Familie Fachtag 2017

Interdisziplinärer Fachtag mit Frau Dr. Haug- Schnabel

In der Ausbildung zur pädagogischen Fachkraft stehen vor allem pädagogische und psychologische Konzepte im Vordergrund. Begriff wie Bindungstheorie, Lerntheorie oder Eingewöhnungsmodelle fallen oftmals auch. Wir verraten in diesem Beitrag, warum sich zudem ein Blick zur Verhaltensbiologie die pädagogische Praxis bereichern kann.

Ein veraltetes Menschenbild ging davon aus, dass Kinder als tabula rasa (leere Tafel) auf die Welt kommen und quasi uneingeschränkt von Erwachsenen beschrieben beziehungsweise geformt werden können. Es wurde vermutet, dass vor allem Säuglinge und Kleinkinder die eigene Stimmung mithilfe des Weinens äußerten.

Andere Hinweise geben verhaltensbiologische Beobachtungen. Im Rahmen kulturvergleichender Untersuchungen konnten Verhaltensbiologen (Humanethologen) zeigen, dass bereits Neugeborene über eine Reihe von Universalien verfügen. Universalien sind allgemeingültige Regeln, welche sich durch die stammesgeschichtliche Anpassung des Menschen schrittweise entwickelten. Säuglinge reagieren beispielsweise auf süß, sauer oder bitter weltweit alle mit einer typischen Mimik, die uns als Beobachter verrät, ob es schmeckt oder nicht. Auch Freude, Ärger oder Kummer wird von allen Völkern der Erde mit ganz typischen, mimischen Ausdrucksweisen vermittelt.

Säuglinge und Kleinkinder sind demnach keine Wesen, die lediglich weinen, wenn sie sich unwohl fühlen. Vielmehr sind sie in der Lage, ihre Wahrnehmungen differenzierter wiederzugeben. Es liegt nun an den Erwachsenen, genau diese unterschiedlichen Verhaltensweisen zu verstehen.

Verhaltensbiologen können Erzieherinnen und Erziehern praktische Anregungen zur gezielten Beobachtung von (Klein-)Kindern mit auf den Weg geben. Diese ermöglichen es, den pädagogischen Alltag vielleicht anders zu reflektieren und vor allem auch soziale Kommunikationsstrategien in der Kindergruppe intensiver zu fördern.

Für den kommenden Oktober 2017 plant das Rostocker Netzwerk Abenteuer Familie einen interdisziplinären Fachtag mit der Verhaltensbiologin Frau Dr. Gabriele Haug-Schnabel. Hier treffen ErzieherInnen, Sozialpädagogen und Lehrer auf Berufsgruppen des Gesundheitsbereiches. Im gemeinsamen Dialog mit Hebammen, Physiotherapeuten und Ärzten wird es möglich sein, neue Impulse für die alltägliche Beobachtung in der eigenen Kindergruppe mitzunehmen. Über www.physio-bastian.de/fachtag erhalten Sie weitere Informationen zum interdisziplinären Fachtag 2017 in der Rostocker Werkstattschule (Nähe Südstadtklinikum).

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Dr. Haug Schnabel Fachtag 2017

Nach wochenlanger Aufregung war es endlich so weit: die Familie macht sich gemeinsam mit ihrem noch Vorschulkind auf den Weg zur Einschulung. Für die Eltern ist klar: Wenn heute Abend alle wieder nach Hause kommen, ist das Vorschulkind plötzlich ein Erstklässer. Was genau geht aber im Kopf des Kindes vor? Warum fühlt es einerseits die Last der Zuckertüte, während es jedoch andererseits noch zu verspielt ist, um mit vermeintlich komplizierten Sätzen wie: „Jetzt geht der Ernst des Lebens los. Am Montag beginnt die Schule!“ umzugehen? Dieser Beitrag wagt einen Blick aus Kindersicht, denn kein Bildungsplan der Welt kann die sozialen Highlights der ersten Schultage jemals ersetzen.

Schulstart: Aufbau neuer Netzwerke statt ABC

Abhängig von der Lage einer Schule kennen sich die Erstklässler manchmal bereits. Vielleicht waren sie gemeinsam in der Kita oder sind Nachbarn. Andererseits gibt es zudem Schulen, die ein sehr großes Einzugsgebiet haben. Oftmals kennen sich die Kinder hier noch nicht. Betrachten wir nun die Situation, dass sich einige Kinder schon lange kennen. Beim Spielen waren die Regeln klar verteilt. Die Großen machten die Ansagen. Die mittleren hatten noch die Möglichkeit, eventuelle Vorschläge mit einfließen zu lassen. Aber die jüngsten Kinder stellten den untersten Teil des Sandwichs dar und zogen einfach mit.

Nun kommen die großen Kinder gemeinsam in einen neuen Klassenverband. Mit ziemlicher Sicherheit befindet sich die ehemalige Einheit unter mindestens zehn neuen, noch unbekannten Kindern. Jedes einzelne dieser hat bis jetzt nach anderen Spielregeln gespielt, da letztendlich in jedem „Dorf“ (Kindergruppe) andere Normen und Grundsätze herrschen.

Zugunsten eines möglichen Zusammenspiels liegt der Schwerpunkt der ersten Wochen auf der Neukonstellation der sozialen Netzwerke innerhalb des Klassenverbandes. Spielregeln müssen neu verteilt werden und neue Grenzen entstehen. Dies geschieht im Übrigen auf ähnlichem Weg in gemischtaltrigen Klassenverbänden.

Schlussendlich scheint es, dass zwar während der ersten Tage und Wochen auch ein bisschen geschrieben und gerechnet wird, doch der für die Kinder wichtigere Schwerpunkt liegt im sozialen Miteinander: Was spielen wir in der nächsten Pause? Vielleicht darf ich mal der Chef sein? Hoffentlich sind nicht wieder die Jungen alle auf dem Klettergerüst, wir Mädchen wollen auch mal allein da sein.

Was lehren die ersten Schultage wirklich?

Bereits vor dem Betreten des Schulgebäudes sind bei jeder Institution Unterschiede erkennbar. In manchen Schulen begleiten die Eltern ihren Nachwuchs fast bis zum Platz. Bei anderen wiederum betritt auch der Erstklässler das große Gebäude selbst auf der Suche nach seinem Klassenraum,

während in anderen Einrichtungen jede Lehrerin ihre Klassen gespannt vor der Schule erwartet. Ebenso unterschiedlich sind nicht nur die Methoden, sondern vielmehr die Unterrichts- und Kursschwerpunkte der ersten Wochen.

Wenn der Fokus auf einem Aufbau der Kindernetzwerke liegt, werden aus kindlicher Sicht mit großer Wahrscheinlichkeit jene Konzepte und pädagogischen Ideen punkten, die Freiraum für selbstständiges Entdecken lassen. Zudem ist anzunehmen, dass es hilfreich ist, wenn feste Ansprechpartner – Lehrer, Stammgruppenleiter, Horterzieher – stets zuverlässig in Reichweite sind.

Diese Personen dienen als sicheres Ufer für die benötigte Sicherheit in den ersten Tagen. Manchmal genügt es dabei bereits, wenn die neuen Beziehungspartner in Sichtweite sind.

Bekannt sind diese Ideen aus Eingewöhnungskonzepten in Kitas. Schließlich lässt es sich doch einem sicheren und geschützten Ambiente der sozialen Netzwerke am besten Lernen. Werden soziale Beziehungen jedoch von außen vorgegeben und zugunsten der Wissensgesellschaft als nebensächlich betrachtet, besteht die Gefahr, dass die ersten Schultage nicht lehren, sondern hoffnungsvolle Entdeckungskisten eher leeren.

Wie können Eltern die ersten Schulwochen begleiten?

Gerade während der ersten Wochen empfiehlt es sich, vielleicht doch noch mal einen Gang zurückzuschalten. Vielleicht verspüren die Kinder ein inniges Bedürfnis, über ihre neuen Erfahrungen mit bereits bekannten Kindern oder neuen Bekannten zu berichten. Eventuell wollen sie einfach nur Kuscheln oder gar ausgelassen in gewohnter Umgebung toben.

Ich selbst habe den Test gewagt. Anstatt nach dem neu Erlernten zu fragen, haben sich mit Bausteinen oder Matsch experimentierend kleine Mama-Tochter-Gespräche entwickelt. Die Gespräche umfassten Themen wie neue Freunde, neue Spiele, auch Ängste zu neuen Kinderbekanntschaften oder Erfahrungen. Aber genau darum geht es doch: Wir als Eltern bekommen auch in diesem neuen Kindernetzwerk plötzlich eine etwas andere, externe Rolle als Ansprechpartner zugeschrieben. Es liegt nun an uns Erwachsenen, diese auch zu erkennen beziehungsweise anzunehmen.

Als ich meine Tochter nach dem ersten Schultag abholte, berichtete sie mir voller Begeisterung, dass sie mit ihren neuen Freunden Frösche gesucht hat … Schön, genau dies ist doch die Basis für selbst motiviertes Lernen, oder? Was könnte der erste Schultag Besseres lehren?

Gemeinsam mit der Verhaltensbiologin Frau Dr. Gabriele Haug-Schnabel werden wir – das Rostocker Netzwerk Abenteuer Familie – im Oktober 2017 einen thematischen Elternabend zum Thema Familie und Kinderwelten anbieten. Nähere Informationen sind auf der Website www.physio-bastian.de/fachtag erhältlich.

Noreen Naranjos Velazquez

Freie Pädagogin im Netzwerk Abenteuer Familie

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In Deutschland gebären Frauen durchschnittlich 1,6 Kinder. Damit gehören die wunderbaren Naturphänomene Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett nicht mehr zum Alltag der heutigen Zeit. Sie haben eine Sonderposition eingenommen.

Hebammen begleiten Frauen und Familien in dieser besonderen Lebensphase. Bereits in den ersten Tagen oder Wochen nach der Geburt werden Eltern und Familien von immer wieder neuen Fragezeichen begleitet. Das Neugeborene äußert sich auf seine eigene Weise. Die kindliche Kommunikation scheint andere Wege zu gehen. Die Nacht wird oft zum Tag und die guten Vorsätze, das Baby im eigenen Bettchen schlafen zu lassen oder nach festen Zeiplänen zu stillen, entpuppen sich als alltagsuntauglich. Hebammen stehen Eltern hierbei beratend zur Seite.

Verhaltensbiologische Erkenntnisse untermauern genau diese Gespräche, denn die jungen Erdenbürger bringen ein großes Gepäck an stammesgeschichtlicher Geschichte mit sich. So besitzen sie beispielsweise ein großes Potpurri an Verhaltensweisen, welche auf nonverbale Weise eigene Bedürfnisse kommuniziert. Im Gegensatz zu traditionellen Gesellschaften schreien in westlichen Kulturen durchschnittlich 20% aller Säuglinge exzessiv, dies bedeutet nach Joachim Bensel(1) „überdurchschnittlich häufiges Quengeln und Schreien“.

Gemeinsam mit Gabriele Haug-Schnabel hat der Verhaltensbiologie hierzu verschiedene Fachartikel veröffentlicht, welche sich mit den Unterschieden von westlichen (unseren) Betreuungspraktiken mit denen von traditionellen Gesellschaften auseinandersetzen. Beide Verhaltensbiologen unterstreichen, dass beispielsweise folgende Aspekte in westlichen Kulturen des Öfteren in Vergessenheit geraten:

  1. Säuglinge sind Traglinge
  2. Babys benötigen die unmittelbare Nähe von Bezugspersonen
  3. Übergangsrituale erleichtern frischgebackenen Eltern das Elternsein

Verhaltensbiologen können in diesem Sinne die Arbeit von Hebammen mit wissenschaftlich fundierten Argumenten bereichern. Im Herbst 2017 ist es soweit: Die Verhaltensbiologin und Ethnologin Frau Dr. Gabriele Haug-Schnabel kommt nach Rostock. Fachkräfte des Sozial- und Gesundheitswesens haben die Möglichkeit, am interdisziplinären Fachtag 2017 teilzunehmen. Für (werdende) Eltern, Familien und Interessenten bereitet das Rostocker Netzwerk Abenteuer Familie einen Familienabend vor. Im Oktober 2017 referiert Frau Dr. Gabriele Haug-Schnabel in Rostock. Weitere Informationen erhalten Sie über www.physio-bastian.de/fachtag
Quelle Text :
(1)Bensel, J. (2003). Frühe Säuglingsunruhe: Einfluss westlicher Betreuungspraktiken und Effekte auf Aktivitätsmuster und biologischen Rhythmus, Berlin: Verlag für Wissenschaft und Bildung.

Bild:Dr. Joachim Bensel, lernwelt.at

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Um dies beantworten zu können, steht erst einmal die Frage nach dem eigentlichen Interesse der Verhaltensbiologie im Vordergrund. Von da aus können Berufsgruppen aus dem Sozial- und Gesundheitswesen Informationen für ihren professionellen Alltag ableiten. Physiotherapeuten, Hebammen, Ärzte und pädagogische Fachkräfte (ErzieherInnen, Sozialarbeiter, Pädagogen) profitieren von Erkenntnissen der Verhaltensbiologie.

Was interessiert einen Verhaltensbiologen?

Verhaltensbiologen (Humanethologen) gehen der Frage nach, warum wir Erwachsenen und Kinder uns so verhalten, wie wir es tun und nicht etwa anders.

In diesem Zusammenhang bieten Aspekte der Evolutionsgeschichte interessante Informationen. Folglich interessiert Verhaltensbiologen vor allem die stammesgeschichtliche Entwicklung von bestimmten Verhaltensweisen: Welche Verhaltensweisen sind angeboren (vererbt)? Welche Muster wurden im Verlaufe der Kindheit und Jugend erlernt?

Im Rahmen kulturvergleichender Untersuchungen beobachten Verhaltensbiologen (Humanethologen) beispielsweise Kleinkinder. Unabhängig von kulturellen Einflüssen entdecken sie immer wieder neue Gemeinsamkeiten, die sogenannten Universalien. Aber auch Verhaltensbeobachtungen verschiedener Kulturen können wertvolle Erkenntnisse über die Ursprünge menschlichen Verhaltens bieten.

Auf den ersten Blick scheint es, die Verhaltensbiologie sei eine gar exotische Disziplin. Beim genauen Hinschauen wird jedoch schnell bewusst, dass Verhaltensbiologen mögliche Erklärungen für Eltern und Berufsgruppen aus dem Sozial- und Gesundheitswesen liefern können. Nicht zuletzt bildet die Verhaltensbiologie DAS FUNDAMENT der universellen BINDUNGSTHEORIE. Ihr Begründer Bowlby griff vorrangig auf Erkenntnisse dieser Wissenschaft zurück.

Verhaltensbiologie um uns herum:
  • Getragene Kinder schreien weniger, als jene im Kinderwagen.
  • Patienten kurieren sich schneller, wenn sie in einem Zimmer inklusive Blick ins Grüne untergebracht sind.
  • Im Grunde genommen gehört unsere Spezi nicht zum Homo sapiens, sondern vielmehr zum Homo musicus. So gibt es zahlreiche Hinweise darauf, dass wir erst sangen, bevor wir die Sprache eroberten.
  • Gebärende Frauen mit einer eins-zu-eins Betreuung benötigen bedeutend weniger Schmerzmittel unter der Geburt.
  • Der Familienalltag fernab von Fernsehprogramm und sozialen Medien verläuft harmonischer, wenn die biologische Uhr aller Familienmitglieder laut ticken darf.

Und genau aus diesem Grund haben wir – das Netzwerk Abenteuer Familie – die Verhaltensbiologin Frau Dr. Gabriele Haug-Schnabel zum interdisziplinären Fachtag im Oktober 2017 eingeladen.

Sie haben Fragen oder Anregungen? Kontaktieren Sie uns gern. Wir freuen uns auf Ihre Nachricht. Auf unserer Seite www.physio-bastian.de/fachtag erhalten Sie weitere Informationen zum geplanten Fachtag.

Sie kennen Personen und Fachkreise, die von dieser Thematik profitieren können? Über unsere Homepage gibt es auch die Möglichkeit diesen Newsletter zu abonnieren.

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Worum geht´s

Anfang des Jahres hat die Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Partei „Bündnis 90/ Die Grünen“ nach der Versorgung mit Heilmitteln in Deutschland in der Physiotherapie- Branche hohe Wellen geschlagen.

Die Fraktion der Grünen konstatierte:

„Aufgrund der demographischen Entwicklung steht unser Gesundheitssystem vor vielfältigen Herausforderungen….Dabei spielen die Heilmittelerbringer (Physiotherapeuten, Logopäden; Ergotherapeuten und Polologen- Anm. d. Redakteurs) eine wichtige Rolle. In den letzten Jahren haben…Heilmittelerbringer kritisiert, dass der Berufsstand ….aufgrund unverhältnismäßig geringer Einkünfte bei gleichzeitig steigenden Ausgaben, wie beispielsweise für die Ausbildung, Weiterbildung und Betriebsführung, bedroht ist. Das habe sich zuletzt auch auf die Ausbildungszahlen ausgewirkt.“

Die Grünen stellten Ende des Jahres 2015 dazu einen Fragenkatalog zusammen um unter anderem die wirtschaftliche Situation der Heilmittelerbringer zu ermitteln.

Status Quo

Die Ausgaben sowohl der gesetzlichen als auch der privaten Krankenkassen für Heilmittel (u.a. Physiotherapie) sind in den letzten 5 Jahren zweistellig gestiegen. Gleichzeitig stieg die Zahl der praktizierenden Physiotherapeuten, Masseure und medizinischen Bademeister um 20000 Tätige. Dies ist zum großen Teil der demographischen Entwicklung geschuldet: die Deutschen werden immer älter und benötigen immer mehr Physiotherapie.

Klingt im ersten Moment so, als ob die Profession des Physiotherapeuten eine zukunftsträchtige, sichere Berufswahl bietet. Warum lassen sich dann aber immer weniger junge Leute zu Physiotherapeuten ausbilden?

Die Vergütung

Der Gesetzgeber gibt jährlich eine Obergrenze für Vergütungserhöhungen bekannt, die die gesetzlichen Krankenkassen nicht überschreiten dürfen; diese orientiert sich an der Summe aller ausgezahlten Löhne in  Deutschland. Die Vergütung der Physiotherapeuten ist also per Gesetz gedeckelt.

Zwar wurde durch das Versorgungsstärkungsgesetz 2015 beschlossen, das das Vergütungsvolumen (5,69 Mrd € in 2015) neben den regulären jährlichen Anpassungen hinaus zusätzlich um geschätzte 70 bis 80 Mio.€ im Jahr steigen wird. Dies soll eine schrittweise Angleichung der Vergütungen für Heilmittel zwischen den Krankenkassen bis 2021 gewährleisten. Tatsache ist aber, das die Mehrausgaben lediglich die noch immer teilweise frappierenden Vergütungsunterschiede in Ost und West ausgleichen soll.

Wie ist das zu werten

Die Bundesregierung hat aufgrund statistischer Analysen einen durchschnittlichen Bruttojahresverdienst von Physiotherapeuten ermittelt, der eine angemessene Vergütung erscheinen lässt.

Tatsächlich sieht es aber ganz anders: Das Stellenportal Stepstone hat nun den Gehaltsreport 2016 herausgegeben. Es wurde durch eine Befragung von 50000 Fach- und Führungskräften ermittelt, dass selbst nach über zehnjähriger Berufserfahrung das von der Bundesregierung ermittelte Durchschnittseinkommen nicht erreicht wird.

Und nun?

Fakt ist: Die Anzahl der physiotherapeutischen Leistungen steigt; die Zahl der Auszubildenden sinkt. Klarer Grund dafür ist die finanzielle Unattraktivität. Denn in den letzten Jahren sind die Vergütungen nur moderat gestiegen (knapp über der Inflation), die Kosten aber stark. Die Personal-, Aus- und Weiterbildungs-, Betriebsführungskosten und, nicht zuletzt die Kosten durch den steigenden bürokratischen Aufwand können durch die Vergütungserhöhungen der gesetzlichen Kassen kaum kompensiert werden.

Die Ausbildungsstandards in der Physiotherapie steigen: seit Jahren kann man den Beruf auch in einem ausbildungsintegrierendem Studium erlernen. Die Physiotherapie entwickelt sich von einem Heil- Hilfsberuf hin zu einer eigenständigen Profession. Der sogenannte Direct Access, das heisst der ungehinderte Zugang des Patienten zum Physiotherapeuten ohne Umweg über den Arzt, wird angestrebt.

Eine angemessene physiotherapeutische Versorgung der Patient kann mittel- und langfristig nur über eine bessere Vergütung erfolgen.

 

Quellen: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/072/1807283.pdf

iww.de/…/interview-direktzugang-zum-physiotherapeuten-chancen-und-risiken-eines-neuen-versorgungsmodells-f60828

welt.de

 

 

 

 

 

 

 

| Kategorie: Therapien

Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems lagen mit 22,7 Prozent und über 3 Arbeitsunfähigkeitstagen pro ganzjährig Versichertem im Jahr 2014 wieder an der Spitze aller Krankheitsarten. Im Vorjahr entfielen leicht weniger Erkrankungstage auf diese Diagnose. Die psychische Erkrankungen verursachen mittlerweile bereits 16,6 Prozent des Krankenstandes. 2014 gab es aufgrund von psychischen Erkrankungen im Schnitt gut 2 Arbeitsunfähigkeitstage pro ganzjährig Versichertem. Krankheiten des Atmungssystems lagen mit einem Anteil von rund 14 Prozent hinsichtlich ihrer Bedeutung für den Krankenstand an dritter Stelle. Quelle: DAK- Gesundheit

TK-Infografik-Fehltage-aufgrund-von-Rueckenbeschwerden

In Mecklenburg-Vorpommern sind 2014 auf 100 Versicherte durchschnittlich 186 Fehltage wegen Kreuzschmerzen & Co gekommen, in Brandenburg 178 Fehltage. Dagegen gingen im Süden Deutschlands im Schnitt nur 112 Fehltage auf das Konto von Rückenbeschwerden. Der Bundesschnitt lag bei 143 Fehltagen je 100 Versicherte. Quelle: Techniker Krankenkasse

Quelle Beitragsbild: DAK Gesundheit

| Kategorie: Allgemein

Zusammen mit dem Fotografen Stefan Zimmer und Ihrer Hilfe unterstützen wir die Michaelschule am Dierkower Damm in Rostock.

Warum wir die Michaelschule unterstützen

Im Juli 2013 wurde die evangelische Grundschule vom Ministerium für Bildung, Wissenschaften und Kultur Mecklenburg-Vorpommern als neuer Bestandteil der Michaelschule genehmigt.
Mit dieser Neugründung wird ein Weg beschritten, der nach wie vor in unserer Zeit Seltenheitswert hat. Schüler mit und ohne Behinderung lernen gemeinsam – ganz unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen.
Es wird Inklusion gelebt und die Schüler zeigen täglich, dass sie einander mit ihren Stärken und Schwächen annehmen, dass Sympathie und Empathie entscheiden und nicht ein möglicher Förderbedarf.
Seit dem Schuljahr 2015/16 hat die Grundschule ihren Standort am Dierkower Damm  – Grundlage für die geplante Erweiterung der Schule zur Integrierten Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe.

Der Fotograf

In unseren Praxisräumen stellen wir Landschaftsaufnahmen von Stefan Zimmer aus. Herr Zimmer ist gebürtiger Mecklenburger und drückt die Liebe für seine Heimat durch wundervolle Fotografien aus. Er schafft es Stimmungen und Naturereignisse ohne aufwendige Nachbearbeitung bildlich festzuhalten. Dazu benutzt er sowohl den Effekt der Schwarz-Weiss- Fotografie als auch der Farb- Fotografie.

Ihre Unterstützung

Sie können Aufnahmen, gedruckt auf Hochglanz- Leinwand, bei uns erwerben. Von jedem gekauften Bild gehen 50 % des Erlöses an die Michaelschule. So kostet zum Beispiel eine Aufnahme in den Maßen 40 cm x 60 cm 30,00 €. 15,00 € gehen davon also an die Michaelschule.

Einen Link zur MIchaelschule finden Sie hier. Die Homepage von Herrn Zimmer finden Sie hier.

Wir freuen uns auf Ihre Käufe.

Ihr Praxisteam

Die Informationen über die Michaelschule wurden der Homepage www. michelshof.de entnommen.