| Kategorie: Kinderphysiotherapie

Die Physiotherapiepraxis Bastian bietet einzigartig in Mecklenburg- Vorpommern eine diagnostische Methode zur funktionellen Beurteilung der Unversehrtheit des Nervensystems bei Säuglingen an

 

Mit den Fortschritten in der Frühgeborenen- Medizin ist die Überlebensrate von Hochrisiko- Babys und Frühchen (Frühgeborenen) in den letzten Jahren stetig gestiegen. Diese Fortschritte im Überleben haben allerdings auch Einfluss auf eventuelle Entwicklungsstörungen. So ist das Risiko für die Entstehung von neurologischen Krankheiten, wie z. B. infantilen Zerebralparesen (frühkindliche Gehirnschädigung) deutlich gestiegen.

Aus der Gruppe der Risikosäuglinge gilt es die zu erkennen, die möglicherweise von oben genannten Hirnschädigungen betroffen sind, um ihnen frühstmöglich eine ganzheitliche Therapie zu ermöglichen.

Eine Analyse der sogenannten General Movements nach der Prof. Prechtl- Methode bietet eine diagnostische Möglichkeit. Sie ist dabei nicht- invasiv, d.h. es wir mit keinem Gerät oder Instrument in den Körper des jungen Menschen eingedrungen. Außerdem ist die Methode vom Gesundheitszustand des Kindes  unabhängig und erfordert ein nur geringes Handling am Kind.

Was sind General Movements?

Das junge menschliche Nervensystem erzeugt ohne äußere Reize und Beeinflussungen eine Fülle von verschiedenen Bewegungsmustern. Die General Movements (GM´s) gehören zu diesen Bewegungsmustern und sind besonders gut zur Diagnostik geeignet, da sie komplex sind, häufig vorkommen und lang genug andauern, um sie beurteilen zu können. Sie beziehen den ganzen Körper des Babys ein und werden sichtbar in einem sehr variantenreichen Aufeinanderfolgen von Arm-, Bein-, Hals- und Rumpfbewegungen. Die GM´s kommen beim Fötus ab der 8. Woche vor und bleiben nach der Termingeburt etwa bis zu einem halben Jahr erhalten.

In den letzten Jahrzehnten hat sich in zahlreichen wissenschaftlichen Studien herausgestellt, dass sich die Qualität der GM´s ändert, wenn das sich entwickelnde Nervensystem des Kindes beeinträchtigt ist. Dies gilt für den Fötus, das Frühgeborene, das Neugeborene und den jungen Säugling im ersten halben Jahr.

Diese Methode hat vor allem Wert für die sehr frühe Voraussage von Zerebralparesen bewiesen. Ein Säugling, der bereits im Frühgeborenenalter widerspruchsfrei ein bestimmtes abnormales GM-Muster zeigt, wird später mit 95%-iger Wahrscheinlichkeit eine Zerebralparese entwickeln. Sie bietet somit die präziseste Vorhersagemöglichkeit späterer schwerer neurologischer Schäden zu einem frühstmöglichen  Zeitpunkt und ist damit eine verlässliche diagnostische Grundlage für eine frühe Intervention (Pof.Prechtl Zentrum)

Wie werden die GM’s beurteilt?

Säuglinge mit perinatalen (die Geburt betreffend) Risiken werden, bekleidet mit einem Body, für etwa 10 – 20 Minuten gefilmt. Aufgrund der Analyse ihrer Bewegungsmuster kann man das Risiko einer späteren Zerebralparese ausschließen oder feststellen. Auch angeborene kindliche Schlaganfälle kann man mit dieser Methode frühestens ab der 12. Lebenswoche ausschließen oder diagnostizieren.

Die Stärke der GM- Diagnostik

Die Untersuchungsmethode der GM´s ist in keinster Weise für den Säugling belastend. Durch die Chance, die spätere Entwicklung einer Zerebralparese frühstmöglich zu erkennen, besteht somit auch die Möglichkeit, sehr früh therapeutisch intervenieren zu können.  Verhindert werden kann die Entwicklung einer Zerebralparese durch die Analyse sicherlich nicht; Sekundär- und Folgeschäden, wie z.B. Kontrakturen oder andere Formen der Unbeweglichkeit können aber vermieden werden.